Das Vogelhäuschenbrot oder Juli's Meisenknödelbrot

Freitag, 28. Februar 2014

 
Es war bisher wohl einer der mildesten Winter in Europa überhaupt und ich fürchte mich etwas davor, dass wir das dann in Gartenmonaten wie April oder Mai werden büßen müssen. Etwas Wetter-Unkerei gehört zu jedem passionierten Gärtner.

Geradezu manisch-mechanisch treibt es Lucien, der alte Bauer, bei dem wir unsere Eier wöchentlich holen, zu solcherlei Mutmaßungen aller Art. Noch kein Frühjahr ist ihm entgangen, wann der Kuckuck zum ersten Mal gerufen hat. Alles untrügliche Zeichen... leider für alles Mögliche.

Oder zum Glück. Ich will doch SCHWER hoffen, dass es nicht wieder das dritte Jahr in Folge an unseren heißgeliebten Pflanzenmärkten Hunde und Katzen regnet. Zumindest müßen wir kein schlechtes Gewissen haben, diesen Winter *unsere* Vögel vernachlässigt zu haben. Mit Schnee wars ja nun nicht so dicke. Ich kann mich an kalte Winter erinnern, da zählten wir über zwanzig verschiedene Vogelarten an unserm Vogelhäuschen. Zugegebenermaßen entwickelte es sich dadurch auch zu einem sehr *exklusiven* Hobby: fast 10kg Sonnenblumenkerne verfütterten wir wöchentlich. Bon, andere geben Geld für Konfetti aus...

Bei diesem Brot handelt es sich zu einem Art Äquivalent zu dieser Geschichte: es ist ein Vogelhäuschenbrot oder Meisenknödelbrot. Tatsächlich habe ich es mal geschafft, dass es dem Habib zuviel der Körnerei war. Überhaupt nicht schlimm, so blieb nämlich mehr für mich. Ich liebe derart kräftige Brote (großes *Achhhh* aus der Ferne und einem geseufzten Stück Butter dazu...).Einen Dank an die liebe Juli (die mich entzückt mit ihrem Brotfernsehbild  - und Juli, warst es nicht du, die sich dabei niedlicherweise die Stirn verbrannt hat? ;) für die herrliche Inspiration, endlich ein Brot mit Haselnüssen zu backen!
 
 
Zutaten für 2 x 750g Formen*:

Sauerteig - 12-16h bei etwa 24°:
360g Roggen-Vollkorn, grob geschrotet
400g Wasser
25g Roggen-ASG (aufgefrischt)

Quellstück - mindestens 2h vorher ansetzen:
200g Haselnüsse
60g Kürbiskerne
40g Sonnenblumenkerne
20g Goldleinsaat
20g Leinsaat
20g Sesam
20g Mohn
200g Wasser, warm

Brühstück - mindestens 2h vorher ansetzen:
260g Dinkel-Vollkorn
300g Wasser (90°)

Hauptteig:
ST
QST
BST
280g Roggen 1150
20g Rübensirup
1 TL Brotgewürz (optional)
20g Salz
10g Hefe
ca. 30ml Wasser (eventuell mehr)
 
 
Zubereitung:

Am Vorabend Sauerteig auffrischen und dann entsprechend ansetzen.

Morgens ebenfalls bei Zeiten sowohl Quell- wie auch Brühstück fertig machen. 

Die Zutaten des Hauptteiges mischen und etwa 6 min kneten. 40 min zur Teigruhe stellen, dann erneut kurz durchkneten - dabei wenn nötig noch schluckweise Wasser zufügen. Die Kastenformen buttern. Den Ofen auf 250° vorheizen.

Je nach Wunsch den Teig zu zwei länglichen Teiglingen formen oder in die Form löffen und etwa 1 1/2 Stunden gehen lassen (evt. etwas kürzer) bis zur vollen Gare. Die Teiglinge stippen und in den Ofen einschießen.

Nach 10 min auf 220° runterschalten, nach weiteren 10min auf 200. Gesamtbackzeit 1 Stunde - Klopfprobe. Noch weitere 5min ohne Form. 

*Anmerkung m: Oder man bäckt das Brot in je 1kg-Formen - dann wird es nicht so hoch, sondern etwas flacher wie bei Juli, was ich ebenfalls ganz charmant finde. 
 
Inspiration: Juli von KAMAU 

Unterwegs bei den Mayas VII: Essen

Mittwoch, 26. Februar 2014

Das weltbeste *Streetfood* ist und bleibt für mich das thailändische. Der Habib fügt noch Indonesien dazu.

Wie in allen Ländern, in denen es die Temperaturen zulassen, wird auch in Guatemala viel auf der Straße gegessen. Nichts rein gar Nichts geht über getrocknete Bohnen, bzw. über das Grundnahrungsmittel daraus tortilla. Zumeist aus Bohnenmehl, weißes wie schwarzes, werden sie ebenfalls mit Maismehl anbeboten. In fast meditativem Rhythmus mit sanft klatschenden Geräuschen verarbeiten Mädchen wie Frauen jeden Morgen bis in den Mittag ganze Berge von Tortillateig zu den kleinen, runden Fladen.

Erbittet sich ein Bettler vom Teller eine kleine Gabe, dann bekommt er einen Klaks Avocado oder Bohnenbrei (frijoles) und etwas Salz dazu - ansonsten wären sie gar zu fad. 

Klassisches desayuno chapin (guatemalesisches Frühstück) besteht aus Ei, Bohnenbrei, gebackener Kochbanane, etwas Tomatensalsa und natürlich Tortilla. Viele kleine Snacks, oft nur für 10-20 Cent dienen als kleiner Imbiss zwischendurch, wie tortilla mixta, Fertigtacos, die mit allerlei kleingeschnittenem, angemachten Gemüse behäuft werden. Auch tamales, chuchitos oder enchiladas, unterschiedlich große und gefüllte *Klöße* aus Maismehl, die in Mais- oder Banenenblätter gewickelt gegart sind, gibt es für kleines Geld. Viel, viel pollo, viel, viel Frittiererei oder trockenes, zähes, feingeschnittenes Rindfleisch bieten die Straßenrestos ebenfalls an.

Knabbereien wie frische Nüsse oder buntgemischte Obstwürfel wurden von und gut angenommen. An ceviche, rohe Meeresfrüchtestückchen in einer Salsa habe ich mich allerdings nie rangetraut - so schon gehört ein verstimmter Magen zum Alltag eines Travellers...

Viel Freude machen natürlich kleine Schokoladen- oder Kaffeemanufakturen, die ihren Absatz in touristischen Orten finden. Über Brot- und Backwaren reden wir lieber nicht - da würde ich wohl zu schnipisch werden müssen. Mit größter Vorfreude laure ich auf ein *richtiges* Stück Brot mit Butter :)

Wie sehr die Ernährungsindustrie hier mitmischt wäre zu umständlich aufzuzählen. Aber das Saatgut wird gestellt, selbst auf den kleinen Feldern wird gespritzt, Cola und Chips kosten Pfennige und ein Stück frittiertes Huhn ist billiger als das meiste frische Obst und Gemüse auf dem Markt...

Viele Reisende streifen die einheimische Küche eh nur als kleines, kulinarisches Abenteuer. Längst haben die Aussteiger das weltweite touristische Geldverdienen mit Backpackern an sich gerissen. Sie wissen, was der weiße Westler will, ob Continental Breackfast, Burger oder Müsli. Um den Atitlán-See gabs von israelischer bis zur chinesicher Küche alles - und der Bioladen hier führt Mandelmilch, Tofu, Pumpernickel.... Allein, wie sehr diese Tatsache das Reisen in den letzten 50 Jahren verändert hat, wäre mehr als ein Post wert.

französische Landhausküche: Bœuf Carottes

Montag, 24. Februar 2014

In Frankreich in einem unbekannten Resto abzusteigen und gutes Essen serviert zu bekommen, ist oft und leider Glückssache. (Resto-Lieblinge aus unserer Umgebung habe ich euch dieses oder jenes gezeigt). In Deutschland sieht es nicht besser aus. Immer größer werden die Versuchungen seitens der Ernährungsindustrie, sich das Kochen bequem zu gestalten. Ich möchte gerne glauben, dass man in Italien in den meisten Trattorias köstlicher ißt (PASTA!). Aber ich spreche ohne Erfahrung – von Italien kenne ich lediglich Rom und Venedig und ein kleines Dorf am Mittelmeer nahe der französischen Grenze... 

Ich komme darauf, weil das heutige Gericht typische französische Landhausküche darstellt, wie man sie in den *guten* Landgaststätten gerne angeboten bekommt: einfach und schnörkellos, mit einem guten Schuß Rouge oder Blanc am Schmorgericht, dabei aber solide und köstlich. Auch das leckerste Gratin dauphinois habe ich hier in der Drôme  in einem kleinen Resto in einem winzigen Dorf gegessen. Es muß eben (bekanntermaßen) nicht immer aufwendig sein und mit vielerlei Zutaten, um ein gutes Essen herzustellen – alles für mich klassische Merkmale der ländlichen, französischen Küche.  Tartes, ob salzig oder süß, führe ich gleich als weitere und besonders geliebte Beispiele auf.

Alors,  ihr erwartet einen riesen Tisch, eine ganze Fußballmannschaft von Freunden oder Verwandten zum Essen… voilà, hiermit macht ihr alle zufrieden und euch als Koch/ Köchin ein gleichfalls entspanntes, geselliges Miteinander.
Zutaten:

10 Karotten (geschält)
50 g Butterschmalz
2 EL Oliven- und Sonnenblumöl
1 kg Rindfleisch aus der Schulter, gewürfelt
2 mittelgroße Zwiebeln, fein gewürfelt
3 Knoblauchzehen (geschält, fein gehackt)
2 Selleriestangen (in 4-5 cm fein gehackt)
3 EL Mehl
1,5l guter Rotwein
2 Lorbeerblätter
2 Zweige Rosmarin
1/2 Bund Thymian
Salz und schwarzer Pfeffer (frisch gemahlen)
1 EL Tomatenmark 
(etwas Zitronenschalenabrieb - optional)
etwas Gemüsebrühe 
etwas Harissa


Zubereitung:

Zwei Karotten grob in Stücke schneiden, die anderen in feine Scheiben (meine waren alle kleiner und wurden daher nur in Stücke geschnitten).

Das Butterschmalz zusammen mit dem Öl in einem Schmortopf schmelzen. Dann das in mundgerechte Stücke geschnittene Rindfleisch hinzugeben und anbraten.

Nun die Zwiebel, die beiden grob geschnittenen Karotten und den Sellerie hinzufügen und das Ganze einige Minuten brutzeln lassen. Am Schluß den Knoblauch dazugeben. Achten, dass nichts anbrennt. Das Mehl darüberstreuen und noch einmal kräftig rösten. Ebenso das Tomatenmark kurz mitrösten.

Den Rotwein angießen (wer mag ersetzt teilweise durch Fond oder Gemüsebrühe) und gut umrühren, damit sich keine Klümpchen bilden. Die Kräuter in einem zugebunden Teebeutel, etwas Salz und Pfeffer hinzugeben. Den Topfdeckel auflegen und das Ganze bei niedriger Hitze auf dem Herd oder im Ofen (150 Grad Celsius, Gas Stufe 2) etwa 2 Stunden schmoren lassen.

Von Zeit zu Zeit nachschauen, was sich tut. Falls das Fleisch auszutrocknen droht, etwas Gemüsebrühe in den Topf gießen und sorgfältig umrühren.

Die feinen Karottenscheiben jetzt hinzufügen und den Eintopf weitere 30 Minuten schmoren. Nun den Kräuterteebeutel entfernen, (optional nun noch mit etwas Zitronenschale abschmecken) und das Schmorgericht zusammen mit dem Kartoffelgratin servieren.

Sehr praktisch läßt sich dieses Gericht perfekt für den nächsten Tag vorbereiten lässt, d.h., an Punkt, bevor man die feinen Karottenscheiben zufügt, kann man den Topf vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Am Tag darauf alles langsam aufwärmen, Karotten unterrühen und anschließend noch einmal 30 Minuten kochen - dann hat man den Backofen frei für das Gratin...

vulkanisches Himmelsblau

Samstag, 22. Februar 2014

 *Um zu begreifen, dass der Himmel überall blau ist, braucht man nicht um die Welt zu reisen* Johann Wolfgang von Goethe

Umgeben von drei Vulkanen liegt der Atitlán-See wie eingebettet in sein ganzjähriges frühlingshaftes Klima. Ein Ort zum Überwintern, zum Entspannen, um die Märkte von Dörfern zu besuchen, deren Straßen mit Lavasteinen gepflastert sind, und um von dort für umgerechnet 50 Cent ein libra (453,6g) erntefrische Erdbeeren mitzunehmen, die man ohne Händel von freundlich schauenden Indigenas erhält. 

Dabei zaubert der Wind täglich ein anderes Wolkenspiel und verweigert dem Blau sich einzutrüben. Abends frischt er oft auf bishin zu stürmischen Böen und hinterläßt auf dem See weißgeäderte Schaumkrönchen. Er wird hier Xocomil genannt. Die Legende besagt, es handelt sich um einen unglücklichen Prinzen, der seine Geliebte, die bei einer Bootsfahrt auf dem See ums Leben kam, sucht.

Mal schauen, was Katja sieht, wenn sie den Kopf wie jeden Samstag nach oben hebt...

aus zwei Kulturen: Kartoffeln in scharfen Sahnelinsen

Mittwoch, 19. Februar 2014

Linsen sind für mich ein wunderbares Winteressen. Im Sommer oft vernachlässigt erhalten sie erst zur kalten Jahreszeit ihre volle, ihnen zustehende Aufmerksamkeit. Pffff, schnaubt ihr jetzt, ich bin doch den halben Winter weg. Jaha, aber soweit ich das mitbekommen habe, war die fieseste Kältezeit bisher Ende November – und die haben wir voll abbekommen. Andere Touris aus Europa erzählen uns von knospenden Bäumen im weitentfernten Zuhause… Ich befürchte schon, dass der nächste große Kälteschub ausgerechnet und völlig unnötigerweise auf unsere Rückkehr wartet. 

Zu diesen Linsen hat mich ein Mal mehr der wunderbare Fundus inspiriert, den Valentinas Kochbuch bietet. Für alle, die wie ich nahezu lieber im Inet blättern, als zuhause Regale voller Kochbücher stellen, ist Valentinas Kochbuch ein stetiger Magnet.

Ein ebenso einfacher wie köstlicher Eintopf aus Kartoffeln und Linsen, *ein modernes Kind zweier Eltern: Vater deutscher Linseneintopf, Mutter indisches Curry*, wie Annik so schön sagt. Genau! Ein Gericht, das man immer wieder zubereiten kann – besonders dann, wenn größere Schnippeleien an dem Tag wegfallen sollen.
Zutaten 4P:

300 g Tellerlinsen
400 g festkochende Kartoffeln
3 Zwiebeln
30 g frischer Ingwer
2 EL Öl zum Andünsten
1 TL Chiliflocken
1 TL gemahlener Koriander
½ TL Gewürzmischung „Pain d’épices“ (siehe unten)
½ l Sahne (m: weniger)
¾ l Gemüsebrühe
Salz und Pfeffer nach Geschmack
1 Bund frischer Koriander (m: Petersilie)
(m: etwas frisch gemörserter Koriander)

Pain d‘epices (10 g)
½ Espressolöffel gemahlene Nelken
½ Espressolöffel gemahlene Muskatblüte
1 TL Gemahlener Ingwer
1 Espressolöffel gemahlener schwarzer Pfeffer
1 TL gemahlener Ceylon-Zimt

Zubereitung:

Linsen mit einem Liter kaltem Wasser in einen Topf geben, bei mittlerer Temperatur etwa 15 Minuten bissfest kochen.

Inzwischen Kartoffeln schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Zwiebeln häuten, fein würfeln, Ingwer schälen und fein hacken. Beides in einem zweiten Topf bei kleiner Temperatur in Öl andünsten. Chiliflocken, Koriander, Pain d’épices und Kartoffelstücke dazugeben. Mit Sahne und Gemüsebrühe aufgießen und die Kartoffeln garen.

Die gekochten Linsen in ein Sieb abgießen, mit Wasser abbrausen und in den Kartoffeltopf geben. Den Eintopf mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit frisch gehacktem Koriandergrün bestreuen.

Quelle: Valentinas Kochbuch

eingeschneiter Walnussgugl

Montag, 17. Februar 2014

Nichts stelle ich so hoch auf diesem Planeten wie selbstgemachte Erfahrung. Neben dem Kennenlernen fremder Kulturen ist das Gewinnen neuer Eindrücke unser Hauptbewegungsgrund zum Reisen. Kein Buch, keine Dokumentation, kein Vortrag kann nur ansatzweise ersetzen, was ich mit meinen eigenen Sinnen am eigenen Leib wahrnehme – vorausgesetzt diese sind nicht durch was auch immer (etwa Alkohol) eingetrübt. Oft sind es gerade die weniger angenehmen Erlebnisse, die besonders tief gehen. 

Und die vergangenen 30 Tage auf Kuba zählen zu der letzteren Gattung –  in vielerlei Hinsicht. Selten habe ich auf Reisen derart kulinarisch entbehrt wie auf Kuba. Mir war, als würden meine Geschmacksknospen jeden Tag ein bißchen mehr eingehen.

Ja, das böse Embargo aber auch die faszinierende Phantasielosigkeit der dortigen Küche. Als ultrabanalstes Beispiel nenne ich mal ihre Pizza, die auf ganz Kuba an jeder Ecke für eine handvoll Peso cubano in der gleichen Aufmachung angeboten wird: komplett geschmacksneutral, wenn man sich nicht mit dem bereitgestellten Salzstreuer zumindest in diese Richtung festlegt. 

Knoblauch und Chili etwa hätte das Land zu bieten und der hiesige Oregano entwickelt sich zur Hecke mit eßlöffelgroßen (!) Blättern (Bilder folgen der Chronologie zuliebe etwas später). Aber nein, warum sich um *Sabor* bemühen, wenn der sozialistische Einheitsgeschmack der Schweizer Außenpolitik nachstrebt. 

Ob des extrem begrenzten Angebots im Allgemeinen liese sich die Liste dazu nicht endlos fortführen, aber zusammenfassend kann man sagen, dass für fast alles Eßbare gilt: gleicher Geschmack bei unterschiedlicher Konsistenz. Ähnlich wie beim Heilfasten habe ich mich während der letzten Tage auf Kuba in *hitzige*, kulinarische Wahnvorstellungen gesteigert von einem Teller frischer Pasta bis hin zu Müsli war einiges darunter…

Und eben nach einem  solches Stück Kuchen dieser Art – genau, ein einfaches, schönes Stück schlichter, feiner Rührkuchen, saftig und MIT Geschmack  - hätte ich mir alle zehn Finger geschleckt! Gerne zum guten (seufz) Milch-Café mit echter Milch und nicht angerührtem Milchpulver wie so oft… Ach, und ihr zuhause könnt ihn euch nun einfach backen … eine Küche müßte man haben!
Zutaten kleine Gugelhupfform*:

125g Butter, weich
120g brauner Zucker
1 Prise Salz, großzügig
2 Eier 
150 g Mehl
1 1/2 TL Backpulver 
70g gemahlene Walnüsse
60 ml Milch
1 EL Walnussöl
25g gehackte Schokolade (70%)
Abrieb 1/2 Tonkabohne
etwas geschmolzene weiße Schokolade
2 EL gehackte Walnüsse
Puderzucker

Zubereitung:

Die Walnüsse knacken und mit Hilfe einer Küchenmaschine mahlen (vorsichtig, nicht zu lange, sonst gibt es Mus). Die Schokolade hacken.

Butter, Zucker und 1 Prise Salz mit dem Handrührers sehr cremig rühren (etwa 7min). Eier nacheinander jeweils 1 Min. unterrühren. Mehl, Backpulver, Tonkabohnenabrieb und Nüsse mischen und abwechselnd mit der Milch unterrühren. Das Walnussöl ganz am Schluß unterrühren.

4 EL des Teig in eine gut gefettete, mit Mehl ausgestäubte Gugelhupfform (kleine Gugelform von 16 cm Ø) löffen, die gehackte Schokolade darauf geben und den restlichen Teig darauf verstreichen.. Im heißen Ofen bei 180 Grad (Umluft 160 Grad) auf der untersten Schiene 55 Min. backen (m: 53min - Stäbchenprobe/ normale Gugelform 5-10min länger). Kurz in der Form ruhen lassen. Dann stürzen und vollständig auskühlen lassen.

Geschmolzene, weiße Schokolade auf die Spitze des Gugelhupfs streichen. Die gehackten Nüsse darüber streuen und mit Puderzucker bestäuben. 

*Anmerkung m: für eine normal große Gugelhupfform die Zutatenmenge verdoppeln.

NEIN zur Gen-Industrie - NEIN zum TTIP-Abkommen

Samstag, 15. Februar 2014

.... NEIN zur Monopol-Bildung - erst recht nicht in der Lebensmittelindustrie!

Normalerweise - das wißt ihr nun seid fast drei Jahren Bloggerei - versuche ich den Bogen um Politik recht groß zu ziehen. Allerdings geht es mit der Vermarktung von Wasser, Alleinherrschaft über Saatgut und einiges mehr um das fundamentale, existentielle Dasein. Da MUSS man sich einfach dagegen stellen und Position beziehen - das ist weit mehr als eine politische Angelegenheit. Zumal die Politik im Sinne dieser Großkonzerne arbeitet. Mit dem Stellen gegen das TTIP-Abkommen geht es darum, dass die EU nicht alle Wünsche von Monsanto und Co absegnet.

Auf unseren Reisen mußten wir erschreckend feststellen, dass diese Firmen weltweit mehr etabliert sind, als wir uns das träumen lassen - zum Schaden der gesunden Ernährung der Menschen. Diese fortschreitende Entwicklung ist für mich ein Horror-Szenario.

Campact bietet eine Unterschriften-Aktion dagegen an, die wir unterschrieben haben. Aber auch das Umweltinstitut oder attac rufen zu Protesten auf.

Sags mit Pasta: Karottenknöpfli mit Feldsalatpesto

Freitag, 14. Februar 2014

Schaue ich meine Rezepte-Warteschleife durch, dann zeigt sie mir, was ihr längst wisst: ich bin ein Pasta-Maniac. Und wahrlich fällt mir (neben Salat und zunehmend Suppe) nichts ein, was bei mir ähnlich stimmungserhellende Wirkung beim Essen erzeugt. 

Damit bereite ich euch sanft auf noch einige im Stapel griffbereiter Pasta-Rezepte vor. Im vergangenen Jahr habe ich mit großem Entzücken festgestellt, dass sich aus allem das Grün ist Pesto zubereiten läßt (Ausnahmen werden wegen akuter Verallgemeinerung unter den Tisch fallen gelassen). Eine Tatsache, die man unmöglich ausreichend durchgekostet an sich verstreichen lassen sollte. 

Das Pesto aus Feldsalat feierte somit Premiere bei uns. Es begleitete die ebenfalls ersten Karottenknöpfli ihrer Art. Dass Karottenpasta schmecken muss, kann ich bestimmt nicht als Überraschung bezeichnen (auch dahingehend gibt es keine Geheimnisse mehr), allerdings hätten sie mir (möglicherweise der Gewohnheit geschuldet) als handgeschabte Spätzle noch einen Tacken besser geschmeckt wie als Knöpfli. 

Tja und das Pesto, das müßt ihr einfach probieren, um zu wissen, worüber ich schreibe: wieder ein ganz anderer Geschmack von Grün!
Zutaten 2P:

300g Karotten
1 TL frisch gemörserter Koriander
2 TL Zucker
1 EL Butter
4 EL Gemüsebrühe
2 Eier
100g Einkorn-Vollkorn
150g Mehl 550
etwas Milch
Salz

30g Feldsalat
einige Blätter Minze
einige Blätter Verveine (optional)
etwas Orangenabrieb
3-4 EL geriebener Parmesan
Olivenöl
fleur de sel
Pfeffer

Zubereitung:

Karotten schälen und in feine Scheiben schneiden. In einem Topf zuerst den Zucker karamellisieren, dann die Butter reinschmelzen lassen. Die Karottenscheiben dazugeben, ebenso den Koriander und die Gemüsebrühe.

Den Deckel auflegen und bei kleiner Hitze die Möhren sehr weich kochen. Eventuell noch etwas Brühe nachgeben oder am Garende den Deckel weglassen, damit die restliche Flüssigkeit verdampfen kann. Die Karotten auskühlen lassen.

In der Zwischenzeit das Pesto herstellen. Feldsalat waschen und trockenschleudern. Mit den restlichen Zutaten fein pürieren und soviel Olivenöl anschütten, bis eine gefällige Konsistenz erreicht ist.

Die Möhren fein pürieren und mit den Eiern vermengen. Das Mehl anschütten, eine gute Prise Salz und soviel Milch zugeben, dass ein nicht zu dicker und nicht zu dünner Spätzleteig entsteht. Den Teig solange schlagen, bis er Blasen wirft.

In einem Topf reichlich Salzwasser erhitzen und mit einem Knöpli-Brett portionsweise die Knöpflis ins Wasser schaben. Im Ofen warmstellen, bis alle Knöpflis fertig geschabt sind.

Zusammen mit dem Feldsalatpesto servieren.

Unterwegs bei den Mayas VI: Markteindrücke

Mittwoch, 12. Februar 2014

Nichts rahmt den Menschen für mich schöner als Gemüse und Früchte. Sind wir bereits in Frankreich passionierte Marktbummler (und ganz ehrlich: die Fränzis könnens so genießerisch wie wenige auf der Welt), so halten wir das unterwegs auf unseren Reisen nicht anders. 

In Guatemala habe ich immer und immer wieder gestaunt über diese ENORME Fülle, die vorallem der vulkanische Boden samt dem dazugehörigen Klima hervorruft. Das Angebot streckt sich von *Allem* über *Nochmehr*. Sie haben nahezu jedes erdenkbare Gemüse plus fast sämtliche tropischen Früchte. Leider bedeutet das nicht gleichzeitig, dass es auch allen zur Verfügung steht. Weltweit wird Obst und Gemüse immer teurer. Wohingegen *Pollo Fritto (frittierte Hähnchenteile) plus Pommes* vergleichsweise superbillig ist. Und natürlich Bohnen, Bohnen und nochmals Bohnen in schwarz und weiß. Aber darüber ein anderes Mal. Als Foodie will ich euch natürlich auch vom Essen unterwegs ein wenig berichten. 

Logischerweise haben wir stapelweise Bilder von Märkten – ich habe mich bemüht, eine kleine Auswahl zu treffen. Neben den Lebensmittelmärkten gibt es auch welche, nur für Touris und Souvenirs. Vielleicht stelle ich euch noch einen Eindruck davon zusammen – zugegebenermaßen habe ich in Guatemala Mitnimsel geshoppt wie selten…