Festtag V: Verlosung Pastamaschine - DIE ultimative Küchenaufhübschung

Dienstag, 30. Juni 2015

Was Sie schon immer nicht über mich wissen wollten:
  • Salatschleudern kann ich nicht ausstehen. Ja, sie sind praktisch. Und geschleuderter Salat schmeckt niemals wässrig. Aber die Dinger sind sperrig und gerne putzen tue ich sie auch nicht.
  • Knoblauchpressen sind für mich eine völlig unnütze Erfindung. Der Knoblauch wird dadurch viel herber im Geschmack. Für Tzatziki verwende ich die Presse - ansonsten fällt mir keine Ausnahme ein. Ich bin ein Knoblauchfeinhacker.
  • Mein Dilletantismus in der Küche läßt sich mit einem Blick auf meine Lieblingsmesser erkennen: sie sind zumeist winzig.   
  • Selbst wenn sie schützen, habe ich so gut wie nie eine an: Küchenschürzen. Das hängt damit zusammen, dass ich sehr unterscheide zwischen meiner Kleidung für den Garten und der *Straßenkleidung*. Weiße Hosen gehören für mich trotzdem zu dem größten Modequatsch, den man sich auf dem Land nur vorstellen kann.
  • Meine Handwerkerseele lebt sich dadurch aus, dass ich wirklich fast alles von Hand mache. Nudelteig kneten etwa. Oder ich zücke meinen Uralt-Handrührer von Siemens. Auch weil mein schöner neuer von Kenwood ein ausgewachsener Murgs ist.
Was Sie schon längst über mich wissen:
  • frische, selbstgemachte Pasta macht das Leben schöner. Zweifelsohne. Meines ganz bestimmt. Und weil das so ist, bewohnt einer der ganz wenig festen Plätze in meiner Küche eine Pastamaschine.

Die entscheidende Frage des Tages lautet: habt ihr bereits eine Pastamaschine? Falls NICHT, muss sich dringend ändern. Wieso sich GEFU bereit erklärt hat, mir diese Pastamaschine zur Verfügung zu stellen, um sie unter meinen Lesern zu verlosen. Dieses Küchenschätzchen markiert gleichzeitig Höhepunkt und Finale meiner Festtagsspiele. Kinners, so eine Machine braucht man! Braucht jeder! Gerne würde ich euch ja alle glücklich machen. Aber eine Person wird mit dieser Pastamaschine von GEFU auf jeden Fall glücklicher als vorher. 

So wie man in Südfrankreich daran glaubt, dass man mit Knoblauch alles heilen kann außer Liebeskummer, genauso halte ich frische Pasta für ein kulinarisches Allheilmittel. Wenns hart auf hart kommt, kannn man beides kombinieren: VIEL Knoblauch zu einer Portion frischer Pasta. Damit sollte man selbst am Freitag den 13ten immun sein gegen schwarze Katzen und Konsorten...
Zutaten 2P:

100g Mehl
80g Hartweizenmehl
Salz
1 Ei
2 Eigelb
4 Knoblauchzehen
70g Butter, die gute
fleur de Sel
Pfeffer, mittelfein gemörstert (Campot-Pfeffer)
200g Saubohnen, ausgelöst aus Schote und Schale*

Zubereitung:

Aus Mehl, Ei und Salz einen homogenen Teig kneten (nicht zu fest und nicht zu weich - gegebenenfalls noch einen Spritzer Wasser zufügen). In Folie wickeln. Mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Dann mit Hilfe der Pastamaschine auswellen (m: Stufe 6 von 7) und auch damit in Tagliatelle schneiden.

Die Knoblauchzehen schälen und fein hacken. Den Pfeffer mörsern.

Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Während die Pasta in dem Wasser al dente kocht (etwa innerhalb von 3min). Die Butter in einer Pfanne schmelzen lassen, den Knoblauch zufügen und 1min darin schwenken. Die Saubohnen ebenfalls dazugeben und erwärmen. Die Tagliatelle abschütten und tropfnass zu der Butter geben. Mit fleur de sel und Pfeffer würzen. Alles gut vermengen und auf vorgewärmten Tellern servieren.
Teilnahmebedinungen: Wer hier bis zum SO, 5.Juli (24Uhr) einen Kommentar hinterläßt kommt - wenn nicht ausdrücklich dagegen ausgesprochen - in den Lostopf für die GEFU-Pastamaschine. Viel Glück. Und vielen Dank an GEFU fürs Mitfeiern!

Bekanntgabe aller Los-Glückspilze am DI 7.Juli !!!

Apéro-Land Frankreich: Sesam-Cracker

Montag, 29. Juni 2015

Alles beginnt in Frankreich mit dem Apéro. Ist man zum Essen eingeladen oder nur, um etwas zusammen zu trinken. Dafür gibts extra so kleine Zwiebackbrote zu kaufen. Die sind sehr beliebt in Kombination mit etwas Tapenade, Hummus,Tomate confite ect... Die liebloseste Variante ist, einfach ein paar gesalzene Nüsschen und Chips auf den Tisch zu stellen. Natürlich kann man sich auch mehr Mühe machen. So oder so wird ums Alkohol-Trinken gerne ein großer Kult veranstaltet - wie in ganz Europa. Der Apéro ist die französische Variante.

Genau für diese Gelegenheit fielen mir die Sesam-Cracker bei Susanne auf. Und vorallem der Teig stellt sich in seiner Einfachheit wirklich als Entdeckung heraus. Dabei schwärmen die Österreicher schon seit Jahren. Eine Neuheit ist er also nicht. Wüßte man es nicht besser, dann müßte man fast meinen, es handle sich um *echten* Blätterteig. Vorallem warm und knusprig aus dem Ofen ist diese Sesam-Knabberei wirklich unwiderstehlich. Am nächsten Tag verliert sie viel von ihrem Crunch - daher sollte sie am gleichen Tag verzehrt werden. Ich finde ja, sie ähneln geschmacklich diesen kleinen Fischlis - nur eben in viel besser.

Und weil die Sesam-Cracker beim letzten fröhlichen Beisammensein weggingen wie geschnitten Brot, buk ich sie in kürzester Zeit ein zwei Mal. Deutlichere Zeichen gibt es nicht...
Zutaten - 1 Blech:

120g Mehl (Weizen 812 /m: T80)
Salz
120g Quark, abgetropft (Vollfett)
60g Butter, kalt
1 Ei, verquirlt
Sesam, goldener und schwarzer
fleur de sel

Zubereitung:

Mehl mit etwas Salz in eine schüssel geben, Quark dazugeben. Die Butter mit einem Messer in kleine Stückchen schneiden, in die Schüssel geben und alles schnell verkneten. Dann zu einer rechteckigen Platte ausrollen, dreimal falten (m: anstelle einer einfachen Tour eine doppelte gegeben - d.h. die Mitte des Teiges festlegen, dann den Teig von beiden Längsseiten zur Mitte schlagen und übereinander legen - s.hier). In Frischhaltefolie wickeln und für mindestens 30 min im Kühlschrank ruhen lassen.

Backofen auf 200° Ober- Unterhitze vorheizen und ein Blech mit Backpapier auslegen.

Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen und in Rechtecke schneiden (m: 6cm x 2cm - funktioniert aber auch größer oder etwas kleiner). Auf das Blech legen, mit Ei bestreichen und mit Saaten und Salz bestreuen.

In ca. 15 -20 min knusprig braun ausbacken - sollten schön gold-dunkelbraun gebacken sein, dann sind sie besonders knackig.

*Anmerkung m: den Effekt mit der Butter, die etwas gröber in den Teig eingearbeitet ist, sodass eine blättrige Konsistenz entsteht, nutze ich gerne für Tarteböden - s. Tartelettes 

Festtag IV: Reisehunger x 2 - Bulgursalat mit Nüssen

Sonntag, 28. Juni 2015

Während in meiner Selbstwahrnehmung Foodbloggerin ziemlich unten auf der Liste erscheint, fühle ich mich weit mehr als Reisende.

Das war nicht immer so. Lange bevor Amor die Pfeile verschoß, war ich in Anamnese bei meinem zukünftigen Habib. Damals meinte er: *Dir würde es auch mal gut tun, vor die Haustür zu kommen. Zieh doch mal los. Geh doch nach.... Indonesien*. Ich höre meinen ersten abwehrenden Gedanken dazu als wäre es gestern gewesen: Pfff, was soll ich denn in I-N-D-O-N-E-S-I-E-N?! Dabei habe ich jeden Buchstaben einzeln betont. Innerlich. Von Indonesien.

Ein Unfall, eine Knie-OP, eine Trennung und ein Umzug später stand mein Reiseziel fest: Myanmar. Unter anderem. Nach der Reise war nichts mehr wie vorher. Ich auch nicht. Diese erste Reise allein würde ich im Nachhinein sogar als einen Dreh- und Angelpunkt in meinem Leben bezeichnen. Und jede (nicht vor- und durchgeplante) Reise verändert - das fasziniert mich neben der Fremde, dem Einlassen auf Unbekanntes, dem Gefühl unterwegs zu sein, sowie der warmen Empfindung *Ein-zuhause-zu-haben* am meisten.

*Reisehunger* von Nicole Stich konnte damit nur Pflichtlektüre werden. Was ein anziehender Titel. Noch nie ist mir aufgefallen, dass ein Buch in diesem Ausmaß durch die Blogs zieht. Gebts mal ein in die Suchmaschine: echt phänomenal. Im Schneeballsystem rollt *Reisehunger* durch Blogistan!

Mich erfreut das Buch ebenfalls weiterhin. Fast dauerts mich, dass wir im Prinzip vegetarisch leben. Da gäbs nämlich einige appetitliche Rezepte, die mich sonst ködern könnten. Vielleicht locken sie euch? Zwei Exemplare von Reisehunger verlose ich heute. Wer mag, hinterläßt einen Kommentar unter diesem Post. Ja, und als Goodie sogar mit einer persönlichen Signatur von Nicky! 

Die mir - by the way - wahnsinnig schmeichelt, wenn sie mir ein Foto schickt von einem nachgekochten Gericht von hier. Vermutlich ist das auch mit ein Teil des Erfolges von Reisehunger: Nicky MUSS man sympathisch finden... So wie ihre Rezepte lecker. Den Bulgursalat nehme ich mit an den Fluß - mit den Füßen im Wasser wird er nochmals frischer schmecken... Ach, und nur dass ihr es wißt: Nicky hat diesen Bulgursalat in ihrem Buch mit *Lieblingssalat* markiert... Vielen Dank an GU und Nicky fürs Mitfeiern!

Hier habe ich von *Reisehunger* vorgeschwärmt - samt Resumée nach 4 Essen. Tollen Essen! Eindeutig jetzt schon unter meinen Top 3 der Kochbücher 2015!
Zutaten:

400ml Gemüsebrühe
200g grober Bulgur
1 Bund Minze
1/2 Bund Petersilie
3 Schalotten
40g Walnüsse (m: Pistazien)
40g Mandeln
3 EL Butter (oder Öl)
60-75g Cranberrys
1 TL Zimtpulver
2-3 EL Zitronensaft
3-4 EL Olivenöl
2 Pr Zucker
Meersalz

Zubereitung:

Die Brühe zum Kochen bringen, Bulgur einrieseln lassen und bei sanfter Hitze schwach köcheln lassen - dabei den Deckel nicht auflegen. Dann die Flamme abstellen und zugedeckt 20min quellen lassen.

Währenddessen die Zwiebeln fein würfeln (oder in feine Ringe schneiden). Die Kräuter fein (m: mittel) hacken. Die Nüsse eher grob hacken. Die Butter in einer Pfanne aufschäumen lassen, die Schalotten darin dünsten bis sie glasig sind, dann Walnüsse, Mandeln, Cranberrys und Zimt weitere 2min mitrösten. Vom Herd ziehen.

Falls der Bulgur noch zu flüssig sein sollte, das überschüssige Wasser abgießen. Den Bulgur mit einer Gabel auflockern. Zitronensaft, Kräuter, Nuss-Mix unterrühren, mit Olivenöl, Zucker und Salz abschmecken.

TIPP von Nicky: Anstelle der Cranberrys kann man auch Granatapfelkerne verwenden

*Anmerkung m: Da gerade griffbereit mischte ich auch kleineschnittenen Rucola unter. Die Walnüsse ersetzte ich durch Pistazien (weil wir zum Frühstück bereits sämtliche Walnüsse aufgegessen habe). Man kann dem Salat auch wunderbar etwas klein geschnittene und gedünstete Zucchini oder Möhren unterschummeln - schmeckt auch prima.
Teilnahmebedingung: Wer hier bis zum 5.Juli (24 Uhr) einen Kommentar mit Mailadresse hinterläßt, kommt in den Lostopf für eines der beiden Exemplare von Reisehunger.

Bis heute Nacht läuft noch die Verlosung von *Gemüse kann auch anders* von Bettina Matthaei samt den Gewürzen aus ihrem Handel.

Bis Dienstag dauert die Verlosung vom Börner V5-Hobel an.

Und bis Donnerstag kann man noch in den Lostopf von *Teeträume* hüpfen.

kristallener Ausblick

Samstag, 27. Juni 2015

Ein Licht, als würde man durch einen Kristall schauen. Selten beginnen die Morgen so makellos. Nun schiebt sich die Hitze vor diese Sicht mit einem staubigen Schleier, den sie über alles legt.

wenn auch wolkenlos ein Gruß an Katjas Himmelsstation...

ausgewechselt

Freitag, 26. Juni 2015

Ich gehöre einer seither noch nicht gegründeten Assoziation an: der AFB - den Anonymen Food-Bloggern. Tatsächlich gibt es wenig, was mir einen ähnlichen Schwall peinlich berührter Gefühle beschert, wie wenn ich von Feriengästen dabei erwischt werde, wie ich Essen fotographiere. Ganz ehrlich: cool-lässig-elegant-charmant ist der *Akt* als solches definitiv nicht. Wenn man irgendwie verrenkt eine Holzkiste mit einem Teller vor sich herschiebt, um den besten Winkel für das Licht rauszukitzeln - dabei will man doch keine Zuschauer!!! Das mache ich immernoch am liebsten heimlich. Eben anonym.

Zunehmend wissen unsere Gäste um meine kleine Freizeitbeschäftigung. Die Heimlichtuerei wird schwieriger. Vielleicht auch ein Grund, das Blog wieder etwas tunen zu wollen. Minimal, das räume ich wohl ein. Da gäbs ja einiges an technischen Raffinissen, die mir gefallen könnten. Einiges! Wenn ich nur zur Sidebar rüberschaue, herje.... 

Fahre ich fort... bescheiden im Rahmen meiner Möglichkeiten: mit Ausmisten. Regelmäßig stechen mir Bilder unter der Ruprik *Das könnte Sie auch interessieren* derart unangenehm ins Auge, dass die Assoziation *Gruselschocker* um mich schwebt. Es ist mir schleierhaft, wie ich damals den Mut aufbringen konnte, das zu veröffentlichen. Genau da wird weiter die Mistgabel angesetzt.

Einige Rezepte sind es aber wert, bewahrt zu werden. Bon, ihr kennt mich: deswegen reden wir nicht von der ultimativen Foodfotographie. Es bleibt schlichte Dokumentation von Essen, das mir geschmeckt habt. Bis heute abend dürft ihr euch über die schamlose Stümperei ins Fäustchen lachen - dann wird ausgewechselt....


http://salzkorn.blogspot.fr/2011/10/tatin-de-navets-lorange-knaller.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2011/07/ziegenkasegnocchis-mit.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2011/10/tarte-aux-poires-cardamom-et-chocolat.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2011/06/clafoutis-x-8-der-weltschnellste-kuchen.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2011/08/spaghettini-mit-weier-tomaten-vanille.html




















Die Tarte Tatin de Navets à l'orange zählt mit zu den besten Gerichten, die man aus Kohl-/Butterrübchen zubereiten kann. Ich habe beim letzten Mal zusätzlich auch eine kleine Kohlrabi  verwendet. Super.

Die Ziegenfrischkäse-Gnocchi mit einer Tomatensauce nach Robert kann ich weiterhin nur empfehlen. Gartenküche, wie ich sie liebe.

Die Tarte mit Birnen, Kardamom und Schokolade backe ich immer wieder. Gerne auch für Gäste oder Feriengäste. Die kam noch immer gut an.

Von einem echten Evergreen kann man in F beim clafoutis aux cérises reden. Wenn ich schnell was Süßes aus der Hand schütteln muß zur Kirschenzeit, bleibt er die erste Wahl.

Die weiße Tomaten-Vanille-Sauce holte ich nicht nur zu den Spaghetti vor. Die finde ich ja sowas köstlich, die könnte ich einfach mit einem kleinen Löffelchen schlemmen...

Festtage III: Verlosung Teeträume - Tomatenwurzelbrot mit Oregano

Donnerstag, 25. Juni 2015

Mit dem Brotbacken fing alles an. Wenn ich gefragt werde, wie ich zum Foodbloggen gekommen bin, dann weil in dieser Geschichte das Ei vor der Henne war. Zuerst war die Küche und der Garten - anschließend wurde ich zur Bespielerin von beidem.

Ihr wißt ja, ich habs schon mal erzählt: ich hatte Küchensperre. Die war von Kindheitstagen noch als Wirkungsort meiner übellaunigen Mutter belegt. *Wer sich nicht wehrt, kommt an Herd*. Das hatte ich mir hinter die Ohren geschrieben. Und das gleiche Schicksal sollte mir nur über meine Leiche widerfahren.

Tja, und dann kam alles anders. Der Habib, Frankreich und ein Leben in einer gefühlt anderen Zeitzone. Als Kaltmamsell gabs bis dato nur eine Regel: gutes Brot muss sein. Jeden Tag eine warme Mahlzeit lag völlig außerhalb meines Vorstellungsvermögens, beziehungsweise meiner Fähigkeiten. Im Stullenschmieren gehörte ich allerdings zu den Pros. So fing der Ehrgeiz an. Ich wollte uns - wenn sonst schon ein elendiger Nudelabkocher - wenigstens mit gutem Brot versorgen.

Immernoch bin ich dem *Sauerteigforum* dankbar. Mit der Unterstüzung der Mitglieder und vorneweg Marlene buk ich mich durch sämtliche Brotbackfehler. Von Marlene ist auch dieses Wurzelbrot adaptiert - allerdings mit einem kleinen Zeitbeschleuniger - denn ein Tag fehlte mir zum Vorbereiten. Ein großer Crack im Baguette-Backen werde ich nie, das überlasse ich den Meistern hier in F (by the way: wunderherrliche Baguettes zum Niederknien im Netz finden sich bei Brotdoc Björn). Aber mich überkam fürs Beisammensein mit unseren Feriengästen die Lust nach einem Brot *mit Geschmack*. Tomaten-Oregano-Geschmack.

Womit wir bei meiner Werbung rausgekommen wären, Brot selbst zu backen. Wahrlich, ich sage euch: es ist halb so wild. Und oz befriedigend, wenn man in der Lage ist, solche Basics aus dem Ofen zu ziehen. 

Ich freue mich sehr, heute und dafür *Teeträume* als Kooperationspartner gewonnen zu haben. Der Online-Handel begleitet mich seit meinen Anfängen - von dort habe ich meine komplette Grundausstattung. Meine Roggenmalzflocken, bzw. Dinkelmalzflocken beziehe ich von dort. Ja, eigentlich sämtliche Gärkörchen und Formen. Auf meine Standart-1kg-Form, die ich meist benutze, habe ich in meinen Backen mit Sauerteig... my way hingewiesen. Ach, überhaupt: bei wirklich jeder Bestellung ging ich als zufriedener Kunden raus - und ich gehöre zu den komplizierteren, weil machmal müssen Feriengäste auf den letzten Drücker Kurier für mich spielen. Nun, heute darf sich einer unter den Kommentatoren dieses Postes - nämlich die/der den das Glückslos verwischt - 2 Gärkörbe aussuchen sowie eine 1kg-Kastenform - entweder die Gleiche, wie ich besitze, oder in der Edelstahl-Variante. Wenn das nicht Anlaß genug ist, sich mit Sauerteig anzufreunden, dann weiß ich auch nich... Vielen Dank Reinhard fürs Mitspielen!
Zutaten - 3 Stück:

Vorteig - ca. 12-15 Stunden:.
50 g Weizenmehl 812 (m: T80)
50 g Wasser lauwarm
1 g Hefe

Sauerteig - ca. 12 Std. ca. 30°
150 g Weizenmehl 812 (m: T80)
150 g Wasser
10 g ASG Weizen (aufgefrischt)

Hauptteig:
Sauerteig
Vorteig
590g Weizenmehl 550
100g Roggenmehl 1150
18g Salz 

8g Hefe
150g Tomaten, getrocknet, in Öl eingelegt, klein geschnitten
2 El Tomatenmark
3 EL Öl (von den eingelegten Tomaten)
2 TL getrockneter Oregano
ca. 450-460g Wasser 


Zubereitung:

Den Vorteig rechtzeitig. verrühren, abdecken, 1 Stunde beim Raumtemperatur anspringen lassen, dann in den Kühlschrank stellen. Ebenso den Sauerteig vorbereiten.

Am Backtag die Hefe in 400ml Wasser lösen. Sauerteig, Vorteig und das Mehl sowie den Salz miteinander verkneten - etwa 10min. Dann das Tomatenmark, die kleingeschnittenen Tomaten, den Oregano sowie das Öl unterkneten. Weiter kneten, dabei schlückchenweise das restliche Wasser (50-70ml) anschütten, bis der Teig weich ist, aber gut Gluten entwickelt hat (Klebestränge im Teig erkennbar).

Den Teig in eine geölte, große Schüssel geben und direkt 1x Falten. Dann eine Stunde zur Ruhe stellen und 3 weitere Male falten. Den Teig für 5 Stunden in den Kühlschrank stellen. 

Den Ofen auf 250° vorheizen - mit Backstein (m: ohne, mein Lochbackblech verwendet)

Die Schüssel aus dem Kühlschrank nehmen und etwa 30min Raumtemperatur annehmen lassen. Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche stürzen und dritteln. Die einzelnen Teigstücke mit beiden Händen 2-3x gegeneinander verdrehen und auf Backpapier legen. Nochmals 30min entspannen  lassen.

Mit Schwaden in den Ofen einschießen. Nach 15min Schwaden ablassen und weitere25-30min backen bei ca. 220-230°. Die letzten Minuten - für die bessere Kruste bei leicht geöffneter Ofentür.

Inspiration: Marlene vom ST-Forum
Teilnahmebedingungen: Wer bis 2. Juli (24 Uhr) hier einen Kommentar hinterläßt, kommt in den Lostopf für die *erste kleine Grundausstattung* bei Teeträume.

Ablenkungsmanöver für Ausreißer

Mittwoch, 24. Juni 2015

Klar fehlt mir manchmal die Stadt. Ich bilde mir ein, dort könnte ein Coiffeur auf mich warten, der mir DIE Friese fürs Leben verpaßt. Oder mal wieder so richtig eine Nacht durchtanzen. Von mir aus auch gleich morgens auf einer dieser *before work partys*. Ohja - das wär' schon was. In einem Laden mit schönen Postkarten stöbern - vielleicht würde ich mich dann doch zu einer anständigen Brieffreundin mausern. Oderoder.

Aber jetzt mal ganz unverblümt: gerade käme Stadt einer Strafe gleich. Bei uns hat der Sommer längst vor seinem offizielen Datum begonnen. Ich laufe barfuß, ich schlafe mit offenem Fenster, ich wache vor Sonnenaufgang auf und sitzen wir im café, fühlen wir uns selbst wie im Urlaub. Das ist haargenau die Zeit, in der ich mich drinnen eingesperrt fühle. Und meine Frisur, die ich mir für den Rest meiner Tage wünsche, kann ruhig was warten.

Es sind die kleinen Momente, die ich gerade so genieße. Und nicht eintauschen möchte. Vorhin beim Himbeerpflücken. Nie schmecken die Himbeeren besser, als wenn man sie noch sonnenwarm vom Strauch direkt in den Mund schiebt. Dann komme ich mir alterslos vor. Ein unglaublich leichtes Gefühl. Um euch davon ein bißchen abzugeben, habe ich euch meine liebsten Lieblingsrezepte - selbst getestet und gegessen - für den Früchteswinger zusammengesammelt. Hauptdarsteller: Johannisbeeren, Kirschen, Himbeeren, Aprikosen, Erdbeeren, Blaubeeren...

http://salzkorn.blogspot.fr/2013/07/das-ultimative-erdbeer-eis.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2012/06/tarte-rustique-aux-cerises-et.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2014/06/tarte-rustique-zum-fruchte-swinger.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2014/06/strawberryfields-forever-tarte-mit.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2014/08/johannisbeer-muffins-mit-quark-und.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2015/05/versuter-sonntag-rhabarber-johannisbeer.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2013/07/erinnerung-die-zweite-kirschenplotzer.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2014/06/strawberryfields-forever-tarte-mit.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2013/02/fruhlingsfrische-tarte-aux-groseilles.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2012/03/lilablassblau-brombeer-ricotta-tortchen.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2013/07/troibles-tortle.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2015/06/festspiele-doppeldecker-beerentortchen.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2013/06/schneeweichen-und-rosenrot-buttermilch.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2014/05/les-fraises-du-jardin-sur-le-sable.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2014/06/clafoutis-aux-cerises-de-anne-sophie-pic.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2011/07/blaubeer-tarte-mit-minze-und.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2012/08/aprikosentarte-mit-lavendel-zum-dritten.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2012/05/huschhusch-ins-korbchen-erdbeer.html
http://salzkorn.blogspot.fr/2014/07/himmelstochter-und-ihre-gestirne.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2015/06/traubleskuchen-nach-douce-steiner-fur.htmlhttp://salzkorn.blogspot.fr/2012/08/tarte-aux-peches-avec-du-sucre-de.html


Das Ganze dient mir als geschicktes Ablenkungsmanöver, weil ich anstandshalber noch die Posts verlinke, die ich in kürzester Kürze löschen werde. Ich bitte um pietätvollen Umgang mit diesen Beiträgen und davon abzusehen, diese postum zu kommentieren  ;). Zu der ersten Auswahl zählen:


aber zuerst tausche ich bei einigen Rezepten die Bilder und dann gehts weiter mit dem Federlesen...

Festtag II: Verlosung Börner V5 - Gurkensalat

Dienstag, 23. Juni 2015

Laut meiner Statistik ist es ja so, dass ihr mich hauptsächlich wegen dem Süßkram besuchen kommt. Was wiederum verallgemeinernd bedeuten würde, dass ihr euch lieber in die Küche stellt für Süßigkeiten, als für ein *vernünftiges* Gericht. Also zumindest nachdem ihr euch hier Anregungen gesucht habt. Echt jetzt?

Hey, die beste Naturkosmetik bleibt, wenn man viel frisches Zeugs ißt. Obst, Gemüse, Salat, Rohkost. Eben das, wofür man in der Stadt im Resto irgendwie unverhältnismäßig viel Geld hinlegen muss. Deshalb macht man sich das selbst. Wenn ich früher meine Oma auf dem Land besucht habe, dann gehörte zu den Highlights, dass sie mir über die Gurken (oder Tomaten) ein paar frische Kräuter aus dem Garten streute. So schlicht - so lecker.

Und grundeigentlich will ich euch ja tiefenpsychologisch-unauffällig in die Richtung beeinflußen, dass ihr Lust habt, euch was Frisches auf den Tisch zu zaubern. Einen schnellen Salat wie dieser Gurkensalat. Das muß gar nichts besonderes sein, aber ich verspreche euch, dass das eine kleine Frischzellenkur von innen ist. Dabei kann von Aufwand keine Rede sein.

Um euch dazu etwas zusätzlichen Rückenwind zu pusten, verlose ich ab heute den Börner V5 - den Porsche unter den Gemüsehobeln. Auf meine erste Börner-Reibe, die Roko, griff ich wieder zurück, weil ich mit dem Spirelli zusammen mit der Zucchini nicht zurecht gekommen bin. Hingegen der Börner V5 macht einfach nur Spaß. Und die Einsatzmöglichkeiten sind regelrecht unzählig. Leicht zu reingen ist er obendrein. Der perfekte truc für alle, die ebenso gerne Handwerker in der Küche sind wie ich. Viel Spaß beim Mitspielen und vielen Dank an Börner, die mir den Hobel zu eben diesem Zweck zur Verfüng stellt. Die Teilnahmebedingungen findet ihr am Ende des Posts.

Zutaten 2P:

1 Salatgurke*
einige Radieschen
1 EL Tahini
1 EL Olivenöl
Saft 1/2 Limette
1 EL Reisweinessig
Salz, Pfeffer
schwarzer Sesamsamen
etwas Radieschengrün (oder Kresse/ Sprossen)

Zubereitung:

Die Salatgurke schälen und in feine Scheiben hobeln. Das Radieschengrün fein hacken, die Radieschen in feine Scheiben schneiden. Aus Sesampaste, Olivenöl, Limettensaft, Reiswein, Salz und Pfeffer ein homogenes Dressing rühren. Den Gurkensalat damit marinieren. Sesamsamen und Radieschengrün darüber streuen.

*Anmerkung m: unsere Gurken sind kleiner - daher brauche ich für uns zwei Gurken. Blütenansatz etwas großzügiger wegschneiden und vom Blütenansatz zum Stiel hin schälen (wegen möglicher Bitterstoffe).
Teilnahmebedinungen: Unter jenen die hier unter diesem Post einen Kommentar samt Mail-Adresse findet das Los den/ die Beschenkten bis Sonntag, 30. Juni (24 Uhr).

Die Verlosung von *Gemüse kann auch anders* und drei Gewürzen von Bettina läuft noch bis zum 28.Juni

Fête de la musique

Montag, 22. Juni 2015



Gestern fand in ganz Frankreich wie üblich die fête de la musique statt. Ein guter, ja ein sehr guter Anlaß für einen musikalischen Orientierungshinweis darauf, was das schönste Fundstück auf diesem Planeten bleibt...

Festtag I: Verlosung mit Bettina Matthaei - *Gemüse kann auch anders*

Sonntag, 21. Juni 2015

Für meine kleine Festspielreihe wollte ich mich mit Dingen umgeben, die verbunden sind mit *grain de sel*. Auf direktem Weg bin ich so bei Bettina Matthaei gelandet - nicht umsonst besitzt sie bei mir ein eigenes Label. Zigfach habe ich laut gemacht, wie sehr ich ihr *Vegetarisch vom Feinsten* schätze. Sie war es, die mich damit auf die Kombi von Obst und Gemüse in einem Gericht brachte. Eine Liebe, die bis heute währt. Schöne Begleiterscheinung: zwischen Bettina wechseln die Mails auch ohne Zutatenliste.

Selbstredend, dass ihr neuestes Buch *Gemüse kann auch anders* ins Haus mußte. Und es konnte an den guten Ruf, den Bettinas Arbeit bei mir hat, direkt anknüpfen. Auch dieses Kochbuch finde ich einfach super. Die Sobanudeln wußten ebenso überzeugen wie die aus Möhren. Und neben den wirklich originellen Rezepten schwärme ich für die wunderschöne, natürliche Food-Fotographie dieses Buches. Das sieht ja alles so appetitlich aus. Dabei wird schlicht mit schöner Requisite inszeniert, ohne je das Essen aus dem Mittelpunkt zu drängen.

Diese Suppe macht mich erneut zum Fan von geschmorter Gurke. Sommerliches, leichtes Wohlfühlessen. Die wird es öfters geben. Was gut zum Treiben im Gewächshaus paßt, wo die Gurkenpflanzen gerade explodieren.

Ihr ahnt, worauf es hinaus läuft: ich darf *Gemüse kann auch anders* heute verlosen. Und nicht nur das. Das Tüpfelchen auf dem i steuert Bettina bei. Der/die Glücksbeloste darf sich obendrein in Bettinas Gewürzshop, den sie zusammen mit ihrer Tochter betreibt - *1001Gewürz* - drei Gewürze aussuchen. Ich wüßte mein erstes Gewürz innerhalb eines Wimpernschlages. Bereits in ihrem großen Standartwerk *Das große Buch der Gewürze* machte es mich lüstern: Lemon Myrtle

Nun schreibt Bettina darüber in ihrem neuesten Buch: *Lemon Myrtle hat es mir besonders angetan. Das australische Kraut duftet wie ein Mix aus Zitrone, Limette und Zitronenverbene...* Ich bin mir sicher, das könnte ich genauso als Parfum verwenden. Aber ja, ihr dürft wählen und nicht ich... Viel Spaß dabei. Und herzlichen Dank an Bettina und den GU-Verlag fürs Mitspielen bei meinen Festtagen! Unten findet ihr die Teilnahmebedingungen zur Verlosung...
Zutaten 4P:

2 1/2 Salatgurken
200g Gemüsezwiebeln*
2 Frühlingszwiebeln
3 EL Kokosöl
600ml Gemüsebrühe
200ml Kokoswasser (Tetrapak, Bioladen)
1-2 TL Wasabipaste
Salz
frisch gemahlener, grüner Pfeffer*
Szechuanpfeffer*
1 TL Noriflakes (m: ersetzt durch frittierte Kapern)

Zubereitung:

Die Gurken schälen, halbieren und vom Kerngehäuse befreien. Dann in 1cm große Würfel schneiden. Die Gemüsezwiebel fein würfeln. Von den Frühlingszwiebeln den weißen Teil hacken und den grünen in schmale Ringe schneiden.

Das Kokosöl erhitzen und die Zwiebelwürfel glasig dünsten. Die Gurkenwürfel dazugeben und 2-3min mitschmoren. Dann die Gemüsebrühe anschütten, aufkochen, Deckel auflegen und bei geringer Hitze in etwa 12-14min weichdünsten. 

Kokoswasser zufügen, alles erwärmen aber nicht mehr erhitzen. Die Wasabipaste mit 2 EL Gurkenbrühe glatt rühren, dann in die Suppe geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zwiebelgrün dazugeben und kurz miterwärmen. Auf Schalen verteilen und mit den Noriflakes bestreut servieren.

Anmerkung m: Bei den Zwiebeln mußte ich - aus Bestandsgründen - auf  Schalotten ausweichen. Auch die verschiedenen Pfeffersorten habe ich nicht - ebensowenig wie die Noriflakes. Es war dennoch köstlich. Ich habe die Suppe lauwarm serviert.


Teilnahmebedinungen: Unter jenen die hier unter diesem Post einen Kommentar samt Mail-Adresse findet das Los den/ die Beschenkten bis Sonntag, 28. Juni (24 Uhr).

Festspiele: Doppeldecker-Beerentörtchen zum 28sten

Freitag, 19. Juni 2015

Heute wird mein Foodblog 28 Jahre alt. Foodbloggerjahre werden ja wie Hundejahre  berechnet - wodurch überhaupt erstmal vorstellbar wird, was das für ein 4jähriges Foodblog tatsächlich und überhaupt in virtueller Echtzeit bedeutet. Nie hätte ich es für möglich gehalten, so lange mitzumischen. Ich dachte ja, ich wäre eher so ein James Dean-Blog... ihr wißt schon. Und nun also doch seriös, konstant, mit Durchhaltevermögen. Quasi ne Festanstellung... Samt Dauer-Blog-Event (DUBB) (ja okay, das Banner fehlt noch) und einem, das sich dazu entwickeln will (*Zu Tisch mit....*). Unbezahlbar, wenn man sich noch selbst überraschen kann.

Ganz ehrlich: Wenn das kein Grund zum Feiern ist ?!! Und als erstes belohne ich mich: Happy Birthday to me! Das heißt, ich werde mindestens 10 Posts, deren Bilder mir mittlerweile in den Augen weh tun, löschen. Bei fast tausend Beiträgen wird euch das nicht einmal auffallen. Von einigen - deren Rezept mir nach wie vor gefallen - werde ich die Bilder austauschen. So. Damit wäre etwas staubgewischt.

Um noch etwas nachzupolieren, habe ich auch euch nicht vergessen. Hiermit eröffne ich die Salzkorn-4Jahres-Festtagsspiele, denn ich habe schöne Küchenschätzchen für euch zusammengesammelt ohne mich zu scheuen, dafür Klinken zu putzen. Lauter Sachen, über die ich mich umgekehrt als Leser auch freuen würde - weil ich selbst die nämlich bereits besitze, und die somit den Salzkorn-geprüften Stempel *TOP* samt *unverzichtbar* erhielten. Am Sonntag gehts los und wird mehrere Tage andauern. Zumal 4 ja so eine schöne Zahl ist, ne echte Lieblingszahl. Und ich weiß ja nie - bei aller Loyalität zum eigenen Blog - wie lange mich die Welle der Motivation noch trägt..

Die Vor-Eröffnung, das Warm-up dazu dürfen diese kleinen Doppeldecker-Törtchen machen mit dem zartesten aller Pâtisserie-Böden auf die sich eine Ziegenfrischkäse-Beerencrème türmt mit allem, was der Garten an Beeren zu bietet hat.
Zutaten 6-8 Stück*:


300g Beeren, gemischt (m: Himbeeren, Blaubeeren und Johannisbeeren)
300g Ziegenfrischkäse (m: Faisselle)
200ml Sahne
4 Blatt Gelatine
60g Puderzucker
einige Blätter frische Minze, fein geschnitten
1 Limette, Saft und Zesten davon

Beeren zur Dekoration
Ausstecher von 8cm

Zubereitung:

Den Sablé breton für die Tarteletteböden zubereiten und mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Den Teig ca. 1cm (oder ein wenig dünner) ausrollen und mit den runden Ausstechern Kreise ausstechen und zusammen mit ihnen auf ein mit Backpapier ausgekleidetes Backblech setzen. Mit Unterstützung des Bodens auf ein Kuchengitter setzen und einige Minuten abkühlen lassen. Dann mit den gleichen Ausstechern so fortfahren, bis aller Teig verbraucht und alle Tartelettes gebacken sind. Die Menge ergibt etwa 9-10 Stück. Sie halten sich einige Tage in einer Keksdose.
Den Ziegenfrischkäse mit der Minze und dem Limettensaft und -zesten glatt rühren. Für die Mousse die Beeren püireren (die Feinen streichen die Masse durch ein Sieb) - dann nochmals zusammen mit dem Zucker pürieren. Die Gelatine in Wasser für einige Minuten einweichen, anschließend tropfnass in einen Topf geben und bei geringer Hitze auflösen lassen. 2 EL des Beerenpürees mit der Gelatine mischen, dann mit allen Beeren vermengen. Den Ziegenkäse ebenfalls sorgfältig unterrühren und für ca. 20-30min in den Kühlschrank stellen bis die Crème anzieht. Dann die Sahne schlagen und unter die Crème ziehen.

Die Ausstecher auf eine Platte, die mit Frischhaltefolie verkleidet ist, setzen und die Beerenmousse darin verteilen und glatt streichen. Auch die Oberfläche mit Frischhaltefolie abdecken und mindestens 4 Stunden (oder über Nacht) im Kühlschrank fest werden lassen.

Zum Servieren die Ringe mit der Mousse auf die Böden setzen und zum Lösen mit dem Messer entlang der Ausstecher fahren. Mit Beeren dekorieren und servieren.

*Anmerkung m: ich habe 9-10 Böden aus dem Teig rausgebracht. Mit der Mousse habe ich 6 Törtchen getoppt - sie reicht allerdings auch für etwa 8 Törtchen, wenn man die Höhe dementsprechend bei allen reduziert.

Boîte aux lettres 6

Donnerstag, 18. Juni 2015

Die Drôme aus einem ganz eigenen Blickwinkel: die Briefkästen seiner Bewohner. Eigentlich beginnt der Briefkasten ja langsam ein Gegenstand aus einer anderen Zeit zu werden. Zugegebenermaßen bin ich eine ganz lausige Brieffreundin (verständnisheischend zwinkere ich vorallem gerade Richtung Svea).

Für mich völlig unvorstellbar, wie es noch vor 200 Jahren Menschen gab - wie etwa mein Goethe - die ein phänomenales, literarisches Werk hinlegten, dabei keine Gelegenheit zum (beschwerlichen) Reisen ausließen und obendrein wirklich ausführliche Brieffreundschaften pflegten. Die HATTEN mehr Zeit als wir heute.

Sowieso und überhaupt ist jeder viel mehr Kind seiner Zeit ist, als man sich das so vorstellen kann. Am Habib und mir - zusammen trotz bekanntermaßen größerem Altersunterschied als der einer Generation - spüren wir tatsächlich soetwas wie einen kulturellen Unterschied. Obwohl wir JETZT zur gleichen Zeit leben, sind wir in unterschiedlichen groß geworden. Das prägt wahrnehmbar verschieden.

Wie eklatant anders allerdings Menschen aus sogenannten Naturvölkern gegenüber denen der Industrieländer ticken, ist mir zum ersten Mal in ganz neuem Ausmaß bewußt geworden, durch das Buch, welches ich die Tage, als die Hitze uns in die Bewegungslosigkeit drückte, im Schatten der Eiche las: *Vom Geist Afrikas*. Der Lebenslauf des Schriftstellers Malidoma Patrice Somé macht es ihm möglich mit den Augen eines Weißen (Studium an der Sorbonne) auf seine Herkunft zu sehen, und umgekehrt verwoben mit der Magie und den Ritualen seines Stammes die Welt der Weißen zu beurteilen.

Der Habib, der Afrikaliebhaber, kennt ja nun große Teile unseres Nachbarkontinents durch viele, viele Reisen - ich selbst habe Afrika bisher nur etwas beschnuppert in Tansania. Von all meinen Reisen fühlte ich mich dort aber besonders fremd, fühlte die *Andersartigkeit*. Was Malidoma Patrice Somé schreibt über die Art und Weise der Initiation der jungen Männer seines Stammes, klingt völlig fancy - nicht ansatzweise nachvollziehbar. Aber dabei auch schon wieder so abstrus, dass man es eigentlich nicht erfinden kann. Folgt man seiner Geschichte, dann wird bewußt, dass diese Menschen wie in einer Parallelwelt zu unserer leben. Mit das spannendeste finde ich sein Urteil, dass wir Weißen uns mit dem Geist der Maschine verbunden haben. Was macht das mit unserem Denken? Und sind wir überhaupt in der Lage, unser Denken denkerisch so fundamental in Frage zu stellen? Eben nicht nur kritisch zu überlegen, WAS wir denken, sondern WIE?


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