REBU[liciou]S

Freitag, 31. März 2017

Ein Mal wöchentlich findet bei Bimbambuki der Feitag-Rebus statt: ein Bilderrätsel zu Lieblingsthemen rund um ihr Leben, seien es Lieder, Bücher oder Filme, für welche Mond immer sehr reizvolle Collagen entwirft.

Für heute nun hat Mond den Internationalen Rebus Tag ausgerufen! Verschiedene Blogs nehmen an dem Freitag-Rätsel teil unter dem Motto REBU[liciou]S: es geht um Kulinarisches, um Delikatessen, persönliche Lieblingsgerichte, Gebäck, Lebensmittel, Gewürze, Cocktails usw.usf... Die ganze Equipe dieser Runde findet ihr natürlich bei Bimbambuki und damit jede Menge Gelegenheit zur Kniffelei! Bis heute abend darf geknobelt werden - aufgelöst wird erst am Schluß, dann veröffentliche ich wie alle anderen die Kommentare ...


 
Kein sehr leichtes Unterfangen für mich, mir also einen Liebling für den Rebus rauszugreifen. Denn wie ihr wißt, bin ich in appetitlichen Fragen aller Art leidenschaftlich polygam und eben so wetterwendisch  wie verräterisch. Welcher Leckerei soll ich nun die Aufmerksamkeit schenken? 

Und tatäschlich habe ich mir ein Gericht ausgesucht, dem ich - entgegen aller Gewohnheit - sensationell treu bin. Um es nicht ZU einfach zu machen, verrate ich: es ist ein äußerst internationaler Start in den Tag, der sich unmöglich vor der Welt unter etwas Karostoff verstecken ließ. Demgemäß sind die zwei Bilder in unterschiedlichen Sprachen zusammenzusetzen, letzteres in der Sprache der Herkunft dieses Essens...

Viel Spaß beim Rätseln!

Gedächtnisforschung: Sellerierisotto mit Rettich und Sojasauce

Freitag, 24. März 2017

Wie Gedächtnis funktioniert finde ich faszinierend. Ein Mysterium. Ich selbst bin mir in kleinen Feldforschungsarbeiten selbst ein Buch mit sieben Siegeln. Warum bleibt das eine kleben und anderes wird durchgespült wie Meerwasser durch eine Muschel? Ja, da merkt man direkt, dass das Thema *Gedächtnis* verhakt ist mit *Wahrnehmung*, *Achtsamkeit*, *Aufmerksamkeit* oder *Bewußtsein*. Ebenfalls ganze Fässer.

Das eigene Interesse dünkt mir ebenfalls schwer verwoben mit dem Gedächtnis, denn es springt einem ja nur ins Auge, was irgendwie auch wiederum was mit einem selbst zu tun hat. Gut, manches kreuzt zufällig unsere Wege, aber was davon bleibt haften. Und wie lange? Sehr, sehr rästelhaft, das Ganze. Das lehrt selbst die Wissenschaft das Tänzeln...

Worüber ich mich allerdings überhaupt nicht wundere, ist, dass ein Rettich auf der Markttischauslage von meinem Gehirn verknüpft wurde mit diesem Risotto von Kathi . Rettich! An dem sehe ich normal immer vorbei. Aber als würden in meinem Kopf Memory-Karten hin und her geschoben und die zwei gaben für meine Synapsen sofort ein glattes Pärchen. Von Kathis Tisch würde ich sowieso alles essen und grundeigentlich könnte ich ein kleines Risotto-Buch herausgeben als Risotto-Liebhaberin der ersten Garde.

Ganz mit Kathi: eine oberköstliche Kombi, von der ein ausgewachsener Mensch locker 70g Risottoreis verdrückt. Aber sowas von locker...

Zutaten 2P:

1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
200g Sellerie-Knolle
140g Risotto-Reis 
1 Lorbeerblatt
75ml Noilly Prat
Gemüsebrühe
Parmesan
1 Stich Butter 
5 Blätter Salbei
1 1/2 EL Soja-Sauce
1 EL Olivenöl
1 EL Zitronensaft
1 gute Prise Zucker
1 Rettich 

etwas Kresse durch Deko

Zubereitung:


Sellerie putzen, schälen und in 5 mm dicke Würfel schneiden. Zwiebeln fein würfeln. Lorbeerblatt mehrmals einreißen und in einem Topf mit der Gemüsebrühe erhitzen.

Rettich schälen und quer in sehr dünne Scheiben hobeln oder schneiden. Sojasauce mit Zitronensaft, Zucker und  Öl verrühren und den Rettich darin ziehen lassen.

Butter und restliches Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebeln darin bei mittlerer Hitze 2-3 Minuten glasig dünsten. Reis zugeben und 1 Minute mitdünsten. Selleriewürfel zugeben und 1 Minute mitdünsten. Mit Wermut ablöschen und stark einkochen lassen. Mit so viel kochender Brühe aufgießen, dass der Reis knapp bedeckt ist und unter Rühren offen 16-18 Minuten garen (gegebenenfalls noch etwas Brühe nachgießen). Kurz vor Schluss leicht mit Salz und Pfeffer würzen.

Salbei in feine Streifen schneiden. Risotto beiseitestellen, Salbei, restliche Butter und Käse unterrühren und 2 Minuten ziehen lassen. Risotto in vorgewärmten Tellern mit dem Rettichsalat servieren.

Nebenher: Spaghetti mit jungem Knoblauch, Oliven und getrockneten Tomaten

Mittwoch, 22. März 2017

Ich koche wirklich gerne, aber Kochen ist nicht meine einzige Freude, mein einziges Interesse. Also ich liege nicht nachts im Bett und denke vor dem Einschlafen nur an die Verbindung unterschiedlicher Aromen oder Kochtöpfe. In diesen ruhigen Momenten - etwa auch beim Unkrautrupfen im Garten - geht mir anderes durch den Sinn.

Es hat mich etwas erschreckt, wie Tim Raue über sich meinte: *Kochen ist mein Leben, meine Leidenschaft. Das ist alles, was ich habe, das ist alles, was ich kann.* Das klingt so fatal. So ultimativ. Als wäre das genau die Stelle, auf der das Lindenblatt beim Bad im Drachenblut klebte. Vielleicht muß man so einseitig sein, um dem Ehrgeiz Flügel zu verleihen? Vielleicht braucht es genau diesen Wahn zum Genie? Ich weiß es nicht.

Für mich bedeutet Kochen lediglich ein Baustein eines zufriedenen Lebens mit Garten... in einer harmonischen Beziehung. Es hat so diesen *Alles-in-Ordnung-Moment* im Alltag. Und es ist ein schöner Luxus, sich für eine warme Mahlzeit die entsprechende Ruhe nehmen zu können. Aber manchmal muß Kochen halt auch schnell nebenher gegen. Eine meiner liebsten Pastagerichte, die ich uns dann koche, habe ich bei den Buddenbohms verbloggt. Eine andere, die sich jetzt mit dem leckeren, jungen Knoblauch anbietet und sich ebenfalls hurtig aus dem Handgelenk schütteln läßt, ist diese. Besorgt euch dafür aber gute Oliven (geht zum Türken/ Marokkaner...) - bei Oliven gibt es wirklich riesige, geschmackliche Unterschiede!

Zutaten 2P:

1 Bund junger Knoblauch
40g getrocknete Tomaten
120g Oliven, schwarz/ grün
Piment d'Espelette
Olivenöl, großzügig
fleur de sel
1/2 TL Pfeffer, gemörsert (m: Kampot)
2 EL Pinienkerne, geröstet
Parmesan, gerieben

200g Spaghetti

Zubereitung:

Die getrockneten Tomaten mit kochendem Wasser übergießen und 10min ziehen lassen, dann fein würfeln. Die Knoblauchstangen in feine Ringe schneiden, die Oliven entsteinen und ebenfalls fein hacken.

Die Spaghetti in reichlich Salzwasser al dente kochen.

Parallel dazu die Zutaten für die Sauce (außer Pinienkerne und Parmesan) in dem Olivenöl anrösten ohne Farbe annehmen zu lassen. Etwas von dem eingeweichten Tomatenwasser zufügen und weiter braten. Salzen, pfeffern und mit Piment würzen.

Die Spaghetti abschütten, dabei etwas von dem Pastawasser auffangen. Die Spaghetti mit der Sauce in der Pfanne vermengen. Nach Gusto und schöner Konsistenz Pastawasser und Olivenöl zufügen. Nochmals abschmecken und mit Pinienkernen und Parmesan bestreuen. Sofort servieren.

Persien 4 - Betrachtungsweisen

Sonntag, 19. März 2017


Die größte Erkenntnis, die mir Iran schenkte? Peter Scholl-Latour hat ja so recht mit seiner Aussage: *Ich bilde mir meine Meinung immer erst stets vor Ort.* Übertragbar auf das komplette Leben und für (mein) Iran.

Die größte Enttäuschung ging einher mit der größten Überraschung: die Reise nach Iran war NULL Abenteuer. Zero. Wieso ich mir das zumindest ein bißchen erhofft hatte, ist mir im Nachhin ein Rätsel. Vielleicht, weil wir oft so ernste Gesichter hier in Frankreich geerntet haben, wenn wir erzählten, wohin es diesen Winter geht. *Oh, Iran*  - unterlegt mit einer Mimik, als hätte man gesagt: *Wir wollen uns diese Taliban mal aus der Nähe angucken*.

Iran ist eines der sichersten und einfachsten Länder, das ich je bereist habe. Ihr habt Europa noch nie verlassen? Ihr wollt zum ersten Mal eine islamisch geprägte Kultur erleben? Die erste Reise alleine als Frau? Dann fangt mit Iran an!

Iran ist ein hochindustrialisiertes Land mit einer perfekten Infrastruktur - etwas, was die Lebensumstände in Iran weit mehr prägen als die vorherrschende  Religion. Und den Iran für mein Erleben weit weniger *wild* und *exotisch* machte wie in meinen Vorstellungen. Die Städte haben Metros/ Trams, für lange Strecken fahren schicke, neue VIP-Busse mit tollem Sitz-Comfort für wenig Geld auf Autobahnen in perfektem Zustand. Überall wird gebaut und die Touri-Hotspots auf Hochglanz poliert. Die Kriminalität gerade Touristen gegenüber ist nahezu nicht vorhanden, die Städte sind extrem propper geputzt. Und selbst wenn man mit viel Bargeld unterwegs ist (s. Währung), fühlt man sich stets sicher. In den Städten muß man Bettler und Penner suchen (verbringt mal ein Wochenende in Paris... nur so als Vergleich) und es gibt wunderhübsche Hotels in ehemaligen traditionellen Häusern, die der Inbegriff von einem Zuhause in einer Oase sind. Viele junge Iraner sprechen sehr gutes Englisch und wer nur Farsi spricht, wird ebenfalls gerne nach seinen Möglichkeiten hilfsbereit sein.

Eine weitere Überraschung für mich war, wie dezent der Muezin das Mikrophon benutzt. Da waren wir aber schon in Ländern, in denen man zum Aufruf des Morgengebets schier aus dem Bett fällt. Überhaupt möchte ich behaupten, dass die Familie den WEIT größeren Einfluß nimmt wie Religionsführer oder Regierungsoberhäupter. Kein Staat kann seine Bewohner so überwachen wie eine Familie ihre Mitglieder. Iran wirkte auf mich deutlich sekularisierter als erwartet.

Äh, und übrigens: habt ihrs bemerkt? Ich habe von Iran aus gebloggt. Gut, eigentlich sind Blog-Hoster gesperrt, aber das kann man ja umgehen (so ist das mit Verboten). Und wenn das sogar ein Technik-Honk wie ich schaffe, kanns nicht weiters kompliziert sein. Dass man diese virtuelle Mauer auch höher ziehen kann, kenne ich von Myanmar, wo sie mir beim Aufruf des Blogs die Nachricht *Blog gelöscht* anzeigten. Überhaupt funktionierte I-net gut (manche Social-Media wohl nicht, aber die nutze ich nicht) und auch die Perser sind ohne Handy in der Hand nicht vorstellbar.

Perser und Autofahren - nun, jetzt wird es schmutzig. Fasse ich es mal dezent in drei Regeln zusammen: Wer bremst hat verloren. Wer überlebt hat gewonnen. Fußgänger stellen kein Hindernis dar. Viel Freude allen Touris beim Überqueren einer Straße!

Über *Coutch-Surfing* (was unter Individualreisenden in Iran sehr beliebt ist) hatten wir uns Gedanken gemacht, aber davon Abstand genommen, weil sich unser Verdacht später durch Erzählung anderer bestätigte, dass diese Art der Gastfreundschaft sehr leicht einher geht mit der Hoffnung auf Vorteile /Buisness/ Gegeneinladung - vorallem letzteres ist damit oft verbunden: die erhöhte Hoffnung auf eines der raren Visen. Deswegen fände ich es sehr unfair, die Gastfreundschaft lediglich als billige Unterkunft zu mißbrauen, wenn man nicht bereit ist, sich gleichwertig zu revanchieren.

Unterwegs kultivierten wir beide ein neues Hobby, das sog. *lustige Natinalitätenraten*. Irgendwie schwieriger wie sonst. Rund um das chinesische Neujahresfest überwogen die chinesischen Touristen. Schwer für mich darunter Nationen wie Korea, Malaysia und Singapur zu erkennen. Der Reiz des Ratespiels wurde erhöhrt durch die vielen gemischten Paare, die unseren Weg kreuzten: Schweizer-Thailänderin, Australier-Kandadierin, Schweizerin-Iraner (die in Australien lebten), Italiener-Chinesin... SO geht Welt 2.0

Im Iran herrscht unter den Individualtouris ein straffes Programm: nicht länger als 1 bis 2 Nächte an einem Ort. Da könnte man eigentlich auch (fast) genauso gut eine Pauschalreise unternehmen.

Nicht selten hätte ich übrigens bei jungen Perser darauf getippt, dass es Israelis sind. Nicht nur optisch  - auch von der Attitude... Was allerdings nicht sein kann, da Israelis kein Visa erhalten für Iran.

Iran ist das Land der Paschas, das Land der Pfauen. Eitelkeit wird groß geschrieben. Und die Buben wohl gerne verhätschelt. Wir konnten uns des Eindrucks nicht erwehren, dass vorneweg die Frauen die Arbeit stemmen. Und viele Jungs auf vielen Perserteppichen rumlungern...

Ein Vorurteil bestätigte sich: es gibt wirklich ausgesprochen schöne Menschen unter den Persern. Nicht nur Frauen auch Männer. Hochgewachsene Jungs mit markanten Gesichtszügen, sinnlichen Lippen und Klimperwimpern.  In Iran sollte sich doch verlieben lassen... Herrlich auch die Mode der Rauschebärte - der einzig wahre Räuber Hotzenplotz-Bart.

Nur weil hierzulande kaum bis gar nicht über die Ausbeutung durch Kolonialsimus berichtet wird, dürfen sich andere Länder wie Iran für mein Befürhalten berechtigt kritisch dazu stellen. Ebenso wie zu der israelischen Außenpolitik - ohne deshalb ansatzweise antisemitisch oder extremistisch zu sein sondern lediglich pazifistisch. Auch ich verurteile nicht nur Krieg im Allgemeinen sondern den Einsatz von international geächteten Phosphor-Bomben im Speziellen, den rigorosen Siedlungsbau, dem Errichten einer sehr fragwürdigen und gigantischen Mauer, sowie einigem mehr.

So, und beim nächsten Mal zum Thema *Kleiderordnung für Frauen* und *Kopftuch*.... 
 


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La belle vie: Nuss-Mohn-Beeren-Käsekuchen-Schnitten

Samstag, 18. März 2017

Jede Reise bringt mir etwas anderes bei. Jede Reise birgt ihre eigene Lektion über das Leben. Keine allerdings war für mich so Mark erschütternd wie unser Aufenthalt in Madagaskar. Ich weiß nicht, wie oft ich in den Monaten danach meine Sätze mit: *Und was ich von Madagaskar gelernt habe...* begonnen habe. Viele. Sehr viele. Bis heute.

Ich glaube, dass eben diese tiefgreifenden Eindrücke für mich genau der Junk des Reisen ausmacht: die Rückkopplung auf mich selbst. Was ebent exakt der Unterschied ist zwischen *Reise* und *Urlaub*. Die eigentliche Botschaft, die in einer Reise für mich versteckt ist, erkenne ich manchmal erst zeitversetzt, manches bereits vor Ort. Wie könnte es anders sein, schickte auch Iran mich in die Schule.

Die Ankunft in Teheran war nix anderes wie ein echter Kulturschock! Und ich meine nicht die iranische Kultur (überhaupt nicht!), ich meine diese brodelnde 15-Millionen-Einwohner-Metropole. Ich hatte ja überhaupt keine Ahnung, wie manche Städte auf dieser Welt in den letzten Jahren explodierten. Wie moderne Stadt geht?! Für mich, die in einem Zwergendorf lebt, in dem es keine Straßennamen gibt, kam das einem Supergau für meine Sinne gleich. Sorry, aber so geht Vorhof der Hölle: der Lärm, der Gestank, diese Massen an Menschen, das Geschiebe und Gedränge. Dafür sind der Habib und ich nicht gemacht.

Damit verbunden war meine Erkenntnis, wie klein die Zone um den Äquator im Verhältnis zum kompletten Globus ist, in der das Klima Garten überhaupt möglich macht - ein schmaler Streifen Fruchtbarkeit. Was ein Glück, überhaupt gärtnern zu können. Was ein Schatz solch ein Garten! Was ein Kleinod! Etwas, für das man keine Mühe scheut. Eine Erkenntnis, die mir die persische Kultur voraus hatte, deren Auffassung von *Garten* Richtung Eden greift. Die Ethymologie verdeutlicht es bereits: von dem altpersische Wort für Garten *Paradaidha* leitet sich in vielen Sprachen das Wort *Paradies* ab. Wieder bedauerten wir, lediglich im Winter Iran besuchen zu können, denn nicht nur viele Monumente, sondern auch viele persische Gärten stehen in Iran unter UNESCO-Weltkulturerbe. Und die entfalten ihre Schönheit naturgemäß nicht, wenn es friert.

So sage ich dieses Frühjahr in einem ganz neuen Brustton der Überzeugung NEIN, den Frühling in der Stadt verbringen.... aber doch nicht freiwillig! Dann würde ich ja die Pfirsichblüte verpassen. Den Rausch in Rosa. Nie ist das Leben süßer als zur Blütezeit - also muß dazu was Süßes her. Unmöglich war es mir, mich richtig zu entscheiden, was ich uns backen will. Ich wollte alles, ich wollte die Fülle des Frühlings: Nuss, Mohn, Käsekuchen, Frucht, Streusel, Schokolade. Gut, die Schoko flog in der Zielgeraden raus. Man kann wohl nie alles haben. Aber fast.

Zutaten Form 24cm x 20cm:

Nuss-Streusel-Teig
80g Haselnüsse, gehackt, geröstet
1 Pr Salz
240g Mehl
130g Butter
1/2 TL Zimt
100g Zucker (m: Vollrohr)
evt. etwas kaltes Wasser

Mohn:
100g Mohn, gemahlen
30g Butter
40g Zucker (m: Vollrohr)
70ml Milch

Füllung
400g Quark
30g Zucker (m: Vollrohr)
30g Speisestärke, gesiebt
2 Eier
etwas gemahlene Vanille
Mohn-Mischung (s.o.)
150g gemischte Beeren (m: eigene, gefroren)

 Zubereitung:

Mit dem selbstgemachten Mohnback beginnen: dafür Butter, Milch, Mohn und Zucker aufkochen und etwa 30min quellen lassen.

Den Backofen auf 190° OU-Hitze vorheizen.

Aus den Zutaten für den Nuss-Streusel mit Hilfe des Knethackens des Rührgeräts einen homogenen Teig kneten. 400g davon als Boden eine vorbereitete Form (m: mit Backpapier ausgelegt) drücken. Den Boden 15min vorbacken.

In der Zwischenzeit Quark, Speisestärke, Eier und Zucker klümpchenfrei verrühren. Den verquollenen Mohn gut untermischen.

Den Quark auf den vorgebackenen gießen, glatt streichen. Die Beeren darüber verteilen und zuletzt den übrigen Nuss-Teig als Streusel über die Beeren krümeln. Für weitere 35min fertig backen.

Schniposa - nicht

Mittwoch, 15. März 2017

Wenn man sich länger im Ausland aufhält, dann gelüstet es uns nach Heimat-Küche. Vermutlich lassen sich die geprägten, kulinarischen Wurzeln eh nie ganz kappen - die ziehen wohl ewig Wasser. Fahren wir nach Deutschland hoch, dann freuen wir uns schon mindestens einen Tag vorher auf das erste, rituelle Frühstück mit Latte und Butterbrezel. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, WIE exotisch dieses klassische, kleine, deutsche Frühstück für hiesige Verhältnisse ist. Bei einem café, der in so viel Milch ertränkt wird, schüttelt es die Fränzis bereits bei der reinen Vorstellung.

Nun, nach unserer letzten Reise und nach einigen Wochen persischer Küche war mir irgendwie so Richtung Schniposa. Doch ein echter Klassiker der deutschen Küche. Zugegeben, Schniposa war lediglich meine Ausgangsinspiration. Und ganz ungefähr, so in etwa, beinahe wurde es ja auch soetwas in die Art: eine deftige Sauce, was Frittiertes, was mit Kartoffeln samt Salat. Grundgerüst durchaus beigehalten.

Der Renner zu dem schön buttrig-sahnigen Kartoffelpü war eindeutig die Sauce. Kinners, die Sauce, die sich herrlich zu dem Pü manschen läßt. GROSSARTIG! Dieses Mal habe ich lediglich zusätzlich Zwiebeln mit viel Geduld goldig gebraten. Die Sauce hat sich schon jetzt ein festes Plätzchen in meinem kulinarischen Herzen erobert. Das Sellerie-Schnitzel kennt man ja - zu meiner Überraschung habe ich meines mit Parmesankruste noch nie verbloggt - was ich hiermit nachhole. Samt meinem treuesten, mich begleitenden Salatrezept: eben diesem dauerbrennenden Rote Bete Salat mit Apfel. Und mit frischem Koriander, für den ich neuerdings in nie gekannter Begeisterung brenne...
Zutaten 2P:

Sellerie-Schnitzel mit Parmesankruste:
1 mittelgroße Sellerieknolle
1 Ei
Salz, Pfeffer
50g geriebener Parmesan
3EL Panko 
2 EL Semmelbrösel
4 EL Mehl
Frittieröl (m: Rapsöl)

Rote-Bete-Salat mit Apfel
2 kleinere Rote Bete
1 kleine rote Zwiebel
1 kleiner Apfel
5-7 Cornichons
1 TL Dijon-Senf
2 EL Rapsöl
2 EL Walnussöl
2 EL Apfelessig
Salz, Pfeffer
1 Spritzer Maggi ( Muss ;)
1/2 Bund frischer Koriander

2 Zwiebeln
Thymian

1 Portion Kartoffel-Pü
(m: aus Mona Lisa)
mit viel Sahne und Butter 

Zubereitung:

Für den Salat die Rote Bete gar kochen in etwa 30min, dann abschrecken und schälen. Während die Rote Bete kocht, die Marinade zubereiten: die rote Zwiebel schälen, vierteln und in feine Scheiben schneiden. Öl, Essig, Senf, Salz, Pfeffer und Maggi vermengen. Die noch heiße Rote Bete in nicht zu feine Stifte schneiden und direkt mit dem Dressing vermengen. Mindestens 30min (eher länger) ziehen lassen. Vor dem Servieren den Apfel in etwas dünnere Stifte schneiden, die Cornichons in kleine Ringe und das Koriander-Grün grob hacken. Alles miteinander vermengen und nochmals abschmecken.

Für die Sellerieschnitzel die Sellerie schälen und in ca. 1/2cm dicke Scheiben schneiden. In kochendem Salzwasser die Scheiben etwa 4min garen, dann kalt abschrecken und trocken tupfen. Das Ei verquirlen, salzen und pfeffern. Panko mit Parmesan und Semmelbrösel mischen. Die Selleriescheiben zuerst im Mehl wenden, dann im Ei, zuletzt in der Parmesanmischung. im heißen Öl von beiden Seiten golbraun braten.

12 von 12 - März 2017

Sonntag, 12. März 2017



Die 12er, die auf einen Sonntag fallen, scheinen mir besonders zu liegen. Vielleicht, weil sich das *Savoir Vivre* an ihnen besonders gut demonstrieren läßt. Zumindest war genau das unser Plan für Sonntag. Den Morgen starten wir wie immer mit Blick ins Tal und Porridge - der Abwechslung zu liebe für euch nicht als Bild festgehalten. Dann gehts für den auswärtigen Café mit dem Habib gen Süden. Etwas, das sich formidable mit einem Marktbesuch kombinieren läßt. Traumhafte Olivenbaum-Plantagen unterwegs, die ihre silbrigen Blätter im sanften Wind wiegen. Mit 20 Grad läßt sich arbeiten. Oder eben halt auch nicht. Dazu ein Pain au chocolat. Doch, das läßt sich aushalten...

Um den sonnigen Tag ganz zu kosten und um etwas Auslauf zu haben, mache ich mit einer Freundin einen ausgedehnten Ballade durch blühende, Honig duftende Buchsbaumwanderwege. Drei Stunden auf den Füßen versüßen wir uns die Pause mit Zorras DUBB-Kuchen. Mir ideal gatschig geraten. Schade eigentlich, dass sich solche Sonntage nicht ausdehnen lassen. Oder tütchenweise konservieren... für kommende, die mit weniger Licht aufwarten...

... mehr 12er wie jeden 12ten bei Caro von Draußen nur Kännchen